Friday, June 01, 2007

Endlich mal wieder...

Da ich momentan durch nicht näher zu erläuternde medizinische Differenzen mit meinem Körper mich nur mühsam von Bett zu Couch und zurück schleppe, habe ich endlich Zeit mal wieder an einem neuen Eintrag zu basteln. Ok, versprochen hatte ich es auch jemandem.

Da bin ich gerade erst wieder von einem super-schönen Asientrip zurückgekehrt und schon krank! Glück (oder Pech?!?) für Euch, denn so lasse ich Euch an den Erlebnissen teilhaben.
Angefangen hat alles vor 6 Wochen mit der Buchung unserer Flüge mit Malaysian Airlines erst nach Singapur („Spore“) mit kurzem Umsteigen in Kuala Lumpur („KL“). Der Rückflug führte uns wieder über KL, wo wir einen 2 Tage Stop-over einlegen sollten und über Karachi (alle, die nicht wissen, wo das ist: PAKISTAN), wo wir zum Glück nur kurz zwischengelandet sind mussten, zurück nach Dubai.
Als Folge der Buchung haben die Tickets erstmal ein paar Wochen auf meinem Esszimmertisch gelegen, bis es dann soweit war und wir im Taxi auf dem Weg zum Flughafen waren.
Wir hatten uns aufgrund Miris schlechter Erfahrungen mit der Gepäckbeförderung (ihres war 2 Tage verschwunden) schon wieder einen Haufen Horrorszenarios überlegt, ich glaube auf Platz eins war das Übernachten und Gepäck verlieren in Karachi gelandet…
Der Flug nach KL lief aber glatt bis auf ein paar Turbulenzen gegen Ende, als wir durch ein Gewitter fliegen mussten. Durch Erfahrungen aus mehreren Langstreckenflügen mit einer guten Freundin habe ich mich natürlich schon sehr auf ein zweites Mittagessen (also Miris) gefreut, daraus wurde allerdings leider nichts. Die Turbulenzen kamen erst NACH dem Essen. Daraufhin hatte ich mich dann auch entschieden nie mehr mit Malaysian zu fliegen. Ok, der zweite Grund mag auch der fehlende eigene Bildschirm und das nicht vorhandene Entertainment-Program gewesen sein. Ich bin da wohl durch Emirates Airlines etwas verwöhnt…
Aber auch die letzten Turbulenzen sind vorbei gegangen und irgendwann in naher Zukunft werde ich auch meine rechte Hand (nein, ich saß nicht am Fenster) wieder ohne Schmerzen und knirschen bewegen können - sorry sweetheart, das musste ich erwähnen ;).
Nach kurzem umsteigen und einer miserablen heißen Schoki bei Starbucks sind wir dann endlich in Singapur gelandet… zumindest der Airport hat sich seit meinem letzten Besuch im Sommer 1999 nicht besonders verändert.
Wir sind dann mit dem Taxi erstmal zu Siemens gefahren, um uns den Schlüssel zu Katjas Wohnung zu besorgen (Katja ist eine Freundin, die ebenfalls das Infojahr macht). Danach ging es erstmal etwas Schlaf nachholen, bevor wir am Nachmittag und die beiden darauf folgenden Tage Singapur unsicher gemacht haben. Ich habe viel Altes gesehen, aber auch viel Neues. So wurde zum Beispiel dieser schöne Brunnen im Erdgeschoß einer Mall am Ende der Orchard Road einfach so eingestampft, obwohl wir damals auf dem Weg nach Australien doch so schöne Fotos gemacht haben. Der National Orchard Garden war übrigens noch genauso schön wie früher, ein kleiner Trost. Neben Katja haben wir auch Dani, Henning und Patrick getroffen, die ebenfalls das Infojahr in Spore verbringen.
Freitagabend ging es dann mittels Kleinbus in Richtung Malaysia – wir hatten für das Wochenende bei einer Tauchschule einen Trip auf die Insel Tioman gebucht, der auch für uns Nicht-Taucher interessant war, weil es genügend Möglichkeiten zum Schnorcheln und faul in der Sonne liegen gab. Das war dann auch so ungefähr alles, was wird dort gemacht haben. Übernachtet jedenfalls haben wir in einem günstigen Backpackers – auch dass hat mich sehr an die Zeit downunder erinnert – von der Qualität würde ich sagen „Dingo“ – wenn der eine oder andere damit noch was anfangen kann.
Bis auf nächtlichen Besuch von Geckos und nur einer einzigen Schabe war das Zimmer, welches wir uns zu viert teilen mussten, tierfrei. Zumindest haben wir keine weiteren gesehen…
Nachdem der Rest unserer 16-köpfigen Gruppe (also alle außer Miri und mir) auf dem Weg zurück zur Arbeit nach Spore war, sind Miri und ich für eine Nacht noch mal umgezogen in ein Ressort, das europäischem Standart entsprach. Dort haben wir dann kurz das Spa besucht (ich muss gestehen es war mein erstes Mal) und ich habe mich 90 Minuten lang durchkneten lassen. Ich hätte es vielleicht noch mehr genießen können, wenn meine Nase nicht andauernd getropft hätte. Egal…
Abends ist Miri dann noch von einer Eifersüchtigen Affenmutter attackiert worden, was sie aber in Ihrem Blog geflissentlich verschwiegen hat. Auf alle Fälle gehe ich davon aus, dass sie schneller war, denn sie ist nur außer Atem, aber ohne Biss-Spuren wieder in unserem Zimmer angekommen.
Am nächsten Tag haben wir uns dann entschieden einen Introductory-Dive zu machen, bei dem man nach ein bisschen Übung im Flachwasser für einen Tauchgang mit Flasche und ohne Lizenz in ständiger Begleitung eines Tauchlehrers tauchen kann. Das hat sich für uns auf alle Fälle gelohnt – neben Barracudas, einer Seeschlange, 2 Riffhaien habe ich auch eine Turtle/Schildkröte gesehen. Die Unterwasserwelt war nicht ganz so bunt wie am Great Barrier Reef aber spannend und faszinierend allemal.
Nach der letzten Nacht auf Tioman sind wir dann mit der Fähre (wir haben den Fährmann bestochen, eigentlich läuft er diese kleine Insel gar nicht an – und nein, das habe ich NICHT bei Siemens gelernt!) auf eine kleine, einen Kilometer lange Insel mit dem schönen Namen Pulau Rawa gefahren.
Auf der ganzen Insel gibt es nur ein Resort und ein Backpackers – dadurch war alles sehr klein und überschaubar. Genau das richtige für so eine Insel mit weißem Sand und türkisfarbenem glasklaren Wasser. Bewohnt haben wir einen Strandbungalow, der direkt am Strand und fünf Meter vom Wasser entfernt gestanden hat. Super-schön…
Nach 2 Tagen relaxen ging es dann erst zurück nach Spore, wo wir uns abends noch mal in großer Runde getroffen haben und in den Genuss gekommen sind, Stachelrochen zu probieren. Sehr leckeres, weißes, festes Fleisch – ähnlich wie Seeteufel.
Der nächste Tag stand schon wieder im Zeichen des Aufbruchs, denn morgens um 10 ging unser Flug von Spore nach KL, wo wir die letzten beiden Tage unseres Asientrips verbringen sollten.
Zum Abschluss hatten wir für zwei Nächte noch mal ein richtig schönes, kleines Hotel, in dem die Queen schon mal übernachtet hatte. Allerdings hatte sie das halbe Hotel gemietet, wir haben uns da etwas beschränkt. Das Hotel war genau richtig zum Abschluß, denn ganz ehrlich – Spore ist bei weitem interessanter als KL – finde ich zumindest.
Unser Rückflug von KL nach Dubai war relativ unspektakulär, ich hätte nur gerne in Karachi mal das Flugzeug verlassen, um mir den Flughafen (zumindest den Sicherheitsbereich) anzuschauen. Aber da es irgendwelche Sicherheitsprobleme (wohl Unruhen in Karachi) gab, mussten wir eine Stunde lang im Flugzeug ausharren, bis wir wieder in Richtung Dubai gestartet sind. Ein Glück ist der GAU nicht eingetreten - wir mussten NICHT in Karachi übernachten und haben auf in Dubai unser gesamtes Gepäck in Empfang nehmen können! Danke!
Und damit hat auch schon wieder ein viel zu kurzer Urlaub geendet, Miri ist am nächsten Tag zurück nach Stockholm geflogen und wir werden uns wohl vor Mitte Juli nicht mehr sehen. Aber auch die Zeit geht vorbei… muss ja!

Ach ja, und Fotos lade ich in den nächsten Tagen noch hoch!

Saturday, March 31, 2007

Lebenszeichen

Asche auf mein Haupt - es ist mittlerweile Monate her seit ich das letzte mal meinen Blog aktualisiert habe...
In der Zwischenzeit war ich viel unterwegs - ich hatte immerhin 2 Wochen Urlaub im Winter - um genauer zu sein in Schweden... es hat wirklich gut getan wenigstens etwas Winter und Schnee abzubekommen - da geizt Dubai ja leider etwas mit! Den Grossteil der Zeit haben wir in Stockholm verbracht, zumindest fuer ein paar Tage haben wir es aber auch zu uns ans Haus geschafft, um dem Trubel der Grossstadt (igitt, 3 "s" hintereinander, aber die neue Rechtschreibung macht es moeglich. Und da ich kein "sz" auf der Tastatur habe...) zu entkommen. Mit dem Skifahren hat es dann auch noch geklappt - leider nur einen Tag aber immerhin.
Nach Schweden bin ich wieder zurueck nach Dubai, wo mich meine Schwester und Patrick fuer eine Woche besucht haben.
Letzte Woche war ich dann wiederum in Muenchen zur Vorbereitung unseres Workshops in Frankfurt, der dann letzte Woche Mittwoch und Donnerstag stattgefunden hat. Donnerstag Nacht bin ich dann von Frankfurt zurueck nach Abu Dhabi geflogen, um das Wochenende mit viel Ruhe, Schlaf und natuerlich Strand zu geniessen.
Und heute sitze ich schon wieder im Buero an unserem Day one - heute startet unser neues Joint Venture offiziel. Obwohl ich sagen muss, dass ich davon noch nicht so viel mitbekommen habe... ich bin auf alle Faelle gespannt, wie sich die naechsten Wochen und Monate entwickeln werden.
Ach ja, und nochwas - gestern war Bergefest, die erste Haelfte meines Infojahres ist schon wieder vorbei. Unglaublich wie die Zeit vergeht... ich denke, ich sollte mir langsam Gedanken machen, wo ich am im Oktober denn arbeiten moechte.
Als Ausblick - Ende der Woche kommt Miri fuer ein paar Tage zu Besuch!

So, dass war es in aller Kuerze aus meinem Leben. Neues gibts wenn Neues passiert!

jens.

Saturday, January 20, 2007

Beach & BBQ

Dieses Wochenende war kein Trip geplant – alle hatten gehofft, dass das arabische Neujahr diesmal auf den Sonntag fällt (dann hätten wir nämlich an dem Tag frei gehabt), aber der Mond hat sich dagegen entschieden. Alle Feiertage, die nichts mit einem direkten Datum (wie der Nationalfeiertag o.ä.) zu tun haben, werden mit Hilfe des Mondes bestimmt (nein, ich weiß nicht wie das geht, sonst hätte ich nicht noch am Donnerstag vor meinem Rechner gekniet und um Sonntag als Feiertag gebettelt. Nein, es gibt auch keine Photos davon, wie ich vorm Rechner knie und bettel’, das tut man in aller Stille nur für sich selbst!)
Als dann also bekannt gegeben wurde, dass der Feiertag an dem Samstag ist und dass nur öffentliche Einrichtungen am folgenden Sonntag geschlossen haben, war schnell klar, dass der Trip an den indischen Ozean auf das nächste Wochenende verschoben wird.
Freitagabend war ein gemütliches BBQ bei Daniel daheim geplant, seine Hostfamily ist eine Woche nach Hawaii geflogen, das musste ausgenutzt werden. Nach meinen guten Erfahrungen auf dem Fischmarkt in Abu Dhabi war auch klar, dass wir uns vorher auf den Weg nach Deira zum Fischmarkt machen, um dort Gambas zum Grillen zu kaufen.
Dort angekommen war der Fischmarkt leider schon vorbei und alle waren am aufräumen. Abdul, ein Kollege, konnte jedoch noch jemanden überzeugen, uns doch noch ein paar Gambas zu verkaufen. Also folgten wir dem „Fischhändler“ auf die Rückseite des Gebäudes wo ein großes Areal mit hüfthohen Tanks vollgestellt war. Was dann folgte war RICHTIG eklig. Überall lagen tote und halb verweste Fische auf dem Boden, alles war nass und schmierig. Die Tanks hatte keine Kühlung, teilweise war etwas Eis zwischen des Fischen. Nach langen Verhandlungen sind wir dann von kleinen Garnelen zu den Gambas gekommen – eine Plastikschüssel voll aus irgendeinem Tank ohne jegliches Eis. Das waere bei mir der Punkt gewesen, an dem ich umgedreht wäre, um mir den nächsten Supermarkt zu suchen, der wenigstens den Begriff „Kuehlkette“ schon mal gehört hat. Letztendlich haben wir uns darauf geeinigt, dass Abdul jeden einzelnen Gamba von Hand auswählt und wir nur die nehmen, wo wir sicher sind, dass sie frisch sind. Während der Auswahl habe ich schon meinen nächsten Besuch im „Iranian Hospital“ vor mir gesehen – diesmal nicht, um mir Blut abzunehmen und zum Thorax röntgen (damit ich endlich meinen Resident Status bekomme), sondern mit einer ausgewachsenen Fischvergiftung. Aber ich kann hier schon mal sagen – es ist jetzt zwei Tage her und es geht mir immer noch gut!
Am Ende haben wir dann für 1,5kg Gambas 90 Dirham (18 EUR) bezahlt – ich glaube, das wäre in Deutschland teurer gewesen…
Der Abend bei Daniel war wirklich schön, einer der angenehmsten bisher. Das Haus ist der Wahnsinn – viel dunkles Holz, sehr groß und eine schöne Terrasse mit anschließendem Garten. Aber das Beste waren eindeutig die Ruhe und das Gras! Wie lange ist das her, dass ich das letzte Mal in Ruhe über richtiges Gras laufen konnte?? Ein Traum…

Gestern war dann mal wieder ein Strandtag, nur abends war ich noch mal in der Ibn Battuta Mall, um mir kurz eine neue Sporthose zu kaufen. Selbige habe ich dann gleich noch ausprobiert bevor ich müde ins Bett gefallen bin...

Besuch bei der Caro in Abu Dhabi

Am folgenden Wochenende war es an der Zeit die liebe Caro in Abu Dhabi zu besuchen – noch allen bekannt von Sylvester wuchs die Gruppe schnell von einem Mitglied (nämlich mir) auf vier an (Daniel, Matthias, Andre und ich) und wir machten uns auf den Weg (die Autobahn). Die Fahrt dauert nur eine gute Stunde und schon ist man weit weg vom Trubel Dubais und in einer Stadt die – im Vergleich gesehen – sogar ein wenig Charme besitzt (natürlich trotzdem nicht mit der bayrischen Metropole zu vergleichen…).
Dort angekommen sind wir gleich mit Caro und Jan zu unserer persönlichen Stadtrundfahrt aufgebrochen, die dann auch den gesamten Tag in Anspruch genommen hat. Highlights waren neben dem Emirates Palace (ein sehr nettes Hotel) noch der Fischmarkt, das spaetmittagliche Essen mit ganz viel Sonne im Gesicht und die Kreisverkehre mit kleinen Törchen in der Mitte, die aufgeklappt werden, wenn der Koenig – pardon Sheikh – kommt, damit er nicht im Kreis fahren muss. Wahrscheinlich wird ihm da so schnell schlecht. Das sind ja auch ein Haufen Kreisverkehre und alle davon sind rund!
Auf alle Fälle hat es sich gelohnt Caro und die Hauptstadt der VAE zu besuchen – alles in allem eine „relativ“ bodenständige (Caro &) Stadt (insoweit man mit „Öl-Milliarden“ im Hintergrund (der Stadt, nicht Caro) von bodenständig sprechen kann). Zumindest ein Ort, in dem man etwas ruhiger und beschaulicher Leben kann als in Dubai. Aber wer will das schon?

Von einem, der BVB-Fan ist und dennoch zum FC Bayern geht…

Ich habe das Gefühl, dass Dubai einen schlechten Einfluss auf mich hat – wie sonst lässt es sich erklären, dass ich als Dortmund-Fan Geld bezahle, um ein Spiel des FC Bayern zu sehen?
Nun ja, es gab mehrere Gründe… zum einen war da nicht nur der FC Bayern zu sehen, sondern auch Benfica Lissabon im Rahmen des Dubai Cups. Und da der Eintritt nur 50 Dirham (10 EUR) war, für ein Spiel, was sonst in der Champions League stattfindet (es hatte allerdings nicht ganz das Niveau…), konnte ich es irgendwie vor meinem inneren Buchhalter rechtfertigen, dieses Geld dafür aufzuwenden (außerdem habe ich ihn gebeten, die Kosten auf Benfica zu buchen – somit habe eine keine Gewissensprobleme, Aufwendungen für ein FC Bayern-Spiel in der Bilanz zu haben).
Das hat allerdings noch nicht ausgereicht – selbst ein kostenloses FC Bayern-Spiel, wiegt die Zeit nicht auf, die durch den Besuch „verschwendet“ wird, also musste ich noch den Patriotismus in mir wecken, um dann doch die Entscheidung pro FC Bayern zu treffen – schließlich ist es ja ein deutscher Verein (ja, ihr bayrischen Mitleser, auch wenn ihr es nie wahrhaben wollt: Bayern gehört noch immer zu Deutschland!) und der muss im Ausland unterstützt werden.
Also haben wir uns eine Stunde früher aus dem Büro verabschiedet (ich hatte mir kurz vorher artig noch meinen Kommentar von meinem Chef abgeholt: „Sehr sportlich heute!“ – ich war ausnahmsweise mal nicht im Anzug, sondern mit Jeans und Polo-Shirt im Office, weil ich diese Kleidung einfach passender für das Fußballspiel fand. Anyhow – er ist ja einiges gewohnt von mir, schließlich waren wir schon gemeinsam am Wittelsbacher Platz (für alle nicht Siemensianer: die Firmenzentrale in München. Wenn wir wie üblich fünf mal am Tag zu unserem geistigen und weltlichen Oberhaupt „KK“ beten, verneigen wir uns immer in Richtung Wittelsbacher Platz – egal, wo wir gerade sind auf der Welt) und ich hatte es gewagt an einem Freitag Nachmittag nur im Anzug, aber ohne Krawatte zu erscheinen. Ich sage nur eins… Leute sind schon für weniger exmatri- oder was auch immer… geworden).
Na ja, das Stadion war jedenfalls nicht so der Hit – das Kassler Auestadion ist da gleich 3mal so groß. Das einzige, was voll besetzt war, war der VIP-Bereich… war allerdings nicht so der Stimmungsbringer. Dafür aber die 10 Portugiesen um mich herum umso mehr! Ich glaube, es waren bestimmt 10-mal so viele Deutsche da, aber die Portugiesen waren trotzdem lauter… aber die Deutschen hatten schon recht – hier geht’s schließlich um eine ernste Angelegenheit – nämlich Fußball – und nicht ums Party machen!
Mittlerweile stellt sich mit Sicherheit der ein oder andere die Frage, warum ich soviel über das Drumherum und so wenig über das Spiel selbst schreibe… aber habt Geduld, es gibt einen guten Grund dafür. Aber ich will Euch jetzt nicht länger warten lassen und endlich zum Spiel kommen: es ist 3:4 ausgegangen und der FC Bayern hat im Elfmeterschiessen verloren!

Mehr kann und will ich dazu nicht sagen, denn jedes Wort wäre Verschwendung und würde dem, was sich auf dem Platz abgespielt hat, zuviel Ehre erweisen!

Der Heimweg war dann auch ganz nett und ach ja – Autofahren ist in Dubai spannender als den FC Bayern gegen Benfica Lissabon zu schauen. Und günstiger dazu… für den Eintritt hätte ich eine ganze Tankfüllung bekommen können und wenn ich jetzt darüber nachdenke, wie viel Spaß in Form von Autofahren das bedeutet hätte, wird mir ganz schlecht (Achtung, Sarkasmus). Also mach ich’s nicht…

Saturday, January 06, 2007

Auf in die Berge…

Dieses Wochenende habe ich mich mit ein Paar Kollegen auf den Weg nach Hatta in die Berge gemacht. Nach ungefähr 120 Kilometern, davon ein paar durch den Oman, sind wir in Hatta, einem kleinen Bergdorf, weitab von den Baustellen und dem Trubel Dubais, angekommen.
Nachdem wir eine wunderschöne Basisstation (die ist verantwortlich für einen einwandfreien Mobilfunkempfang in Hatta; Notiz an mich selbst: verreise nie wieder mit Kollegen, besonders nicht aus dem Mobilfunkbereich, sonst gewinnen Basisstationen und Microwave-Equipment eine Bedeutung als Sehenswürdigkeit und Kulturgut) besichtigt hatten (ok, sie stand auf einem kleinen Berg, von dem man einen guten Rundum-Blick hatte), sind wir zum Lunch in das Hatta Fort-Hotel gefahren – eine Oase der Ruhe im Vergleich zu Dubai. Nach dem Lunch und einem kurzen Verdauungsspaziergang sind wir weiter in das Heritage Village gefahren, einer Art Freilichtmuseum, in welchem das Leben und der Aufbau eines Bergdorfes gezeigt wurde.
Hiernach fingen dann die Diskussionen an, ob wir uns etwas in die Berge vorwagen sollten, um zu den Hatta-Pools (wie der Name schon sagt – kleine, natürliche Pools in den Bergen) zu gelangen. Das Problem war, dass wir nur einen Jeep, dafür aber 3 normale Autos hatten und die Strecke eher holperig und steinig war – eben eine typische unbefestigte Strasse in den Bergen. Da die Autos aber alle Mietwagen waren, haben wir uns schließlich entschlossen, es zu versuchen (sorry, dass war jetzt echt eine coole Begruendung, oder?). Auf der ganzen Strecke sind uns ein Haufen Jeeps begegnet… aber nur ein einziges Auto. Ich denke, das sagt alles über die Streckenbeschaffenheit aus.
Auf alle Fälle haben wir es irgendwie geschafft, obwohl es schon ein-, zweimal grenzwertig war. Die Pools waren auch wirklich schön, schön klein und schön besucht mit vielen Menschen – und das, wo ich es doch gerne etwas einsamer und rauer habe, wenn ich draußen in der Natur bin! Aber es war dann doch die Schinderei (unseres Autos) wert.
Nachdem wir dann auf der Buckelpiste eine G-Klasse (der richtige Geländewagen von Mercedes, nicht die Pipi-Strassen-M-Klasse) 55 von AMG mit unserem Mitsubishi Lancer überholt haben (ja, natürlich haben wir ein Video gedreht, sonst würde es ja eh keiner glauben...), haben wir unser Auto auch gleich umgetauft: er heißt jetzt „Range-Lancer“ und nächstes Wochenende wollen wir in der Wüste ein paar von den dicken Land Rovers links im Rückwärtsgang die Düne hoch überholen… die werden alle Pipi in den Augen haben!!!
Abends war ich dann auch froh wieder daheim zu sein, denn so eine Tour macht echt Müde.
Gestern, am zweiten Tag meines Wochenendes habe ich ganz entspannt für ein paar Stunden am Strand gelegen, das Meer ist allerdings schon etwas kühl, so dass ich nicht mehr als ein paar Minuten drin geblieben bin.

Die Wüste und das Burj Al Arab

Am 02. Januar haben wir uns dann entschieden einen Halbtagsausflug in die Wüste zu machen - mit Dinner, Bauchtanz und Shisha. Eigentlich wollten wir ja eine Tour mit Übernachtung machen, das hat aber leider zeitlich überhaupt nicht gepasst…
Davon abgesehen war es aber wirklich gut und macht irre Spaß mit dem Jeep die Dünen hoch und wieder runter zu preschen. Die Weite, die man in der Wüste erfährt hat mich irgendwie an Lappland erinnert – wenngleich es dort oben nicht so karg, sondern eher grün ist (oder momentan: weiß!).
Das einzige nicht so schöne, war die Tatsache, dass wir in einem Pulk von 20 Jeeps unterwegs waren, das hat ein bisschen die Weite und die Einsamkeit gestört…
Zwischendurch haben wir noch an einer Kamelfarm angehalten und der obligatorische „Sun-downer-Stop“ durfte natürlich auch nicht fehlen. Sonnenuntergänge in der Wüste haben definitiv etwas…
Danach haben wir uns auf zum Camp gemacht, wo das Dinner auf uns warten sollte. Vorher sind wir noch eine Runde von 200 Metern auf einem Kamel – pardon – Dromedar geritten, so wie es sich für einen ordentlichen Touristen gehört!
Das Dinner war dann wirklich gut, es gab ein arabisches BBQ mit Lamm, Rind, Huhn und Schwarma (eine Art arabischer Döner), ein Glas Rotwein, Tee und arabischen Kaffee, der sogar mir geschmeckt hat (wo ich doch keinen Kaffee trinke…). Nachher gab es dann noch eine Bauchtanzdarbietung, der wir allerdings nicht gefolgt sind, weil ich die erste Shisha meines Lebens rauchen musste. Na ja, sagen wir mal so – ich weiß jetzt, warum ich bis jetzt noch keine geraucht hatte…
Nachts wird es in der Wüste dann empfindlich kalt, so dass wir uns nach einem kurzen Moment „Licht aus“ im Camp zum „Sterne gucken“ (netter Versuch Jungs, funktioniert nur bei Vollmond so schlecht…) auch auf den Heimweg gemacht haben.
Nachdem wir am nächsten Tag erstmal ausgeschlafen haben, stand nicht viel auf dem Programm. Am Nachmittag sind wir in die Bur Juman-Mall gefahren, um das eine oder andere Schnäppchen zu machen – momentan ist ja das Dubai Shopping Festival – bevor wir dann am Abend unseren Abschluss der leider viel zu kurzen 6 gemeinsamen Tage feiern sollten – Cocktails im Burj al Arab.
Nachdem ich bereits vor Weihnachten die Reservierung für die Skyview Bar gemacht hatte, war es dann schließlich soweit und wir standen in der Eingangshalle des Burj…
Was soll ich sagen - es ist wirklich beeindruckend und die beiden riesigen Aquarien sind ein Traum - aber Geschmack spreche ich dem Innenarchitekten eindeutig ab! Es war alles bestimmt wahnsinnig teuer und es sieht auch so aus, aber man hätte es mit etwas mehr Stil einrichten können, um es diplomatisch auszudrücken. Aber keine Sorge, das sollte sich in der Skyview Bar fortsetzen. Auch hier war das Interieur eher zum schreien als zum relaxen, aber die Cocktails waren wirklich super und ich habe mich entschlossen einfach meine Begleitung statt des Interieurs anzuschauen, eine weise Entscheidung, denn sie war das beste, was ich an diesem Abend gesehen habe!
Um nochmal zurück auf die Cocktails zu kommen – mit 20 EUR pro Cocktail nicht unbedingt ein Schnäppchen (keine Bar, in die man geht, um sich zu betrinken, denn Du bist eh vorher pleite…), aber das Gute war die „mobile Cocktailbar“ auf Rollen, die direkt an unseren Platz (mit traumhaftem Blick aus 200 Meter Höhe über Dubai Downtown) kam. Der Barkeeper hat keine Standardcocktails gemixt, sondern jeden gefragt, was man gerne mag - welchen Alkohol, welche Früchte, cremig oder nicht - um dann basierend auf den eigenen Angaben einen Cocktail zu kreieren, der genau auf den eigenen Vorlieben basiert. Und die Cocktails waren richtig gut…
Von daher war es eine würdige Investition für einen letzten Abend.
Miri ist am nächsten Morgen in aller Frühe wieder nach Hause geflogen und auf mich hat das Büro gewartet – das einzig Gute an dem Tag war, dass es Donnerstag war. Und Donnerstag in Dubai bedeutet ja bekanntlich Freitag in Deutschland – also stand das Wochenende vor der Tür…

Sylvester in Dubai

Miri ist in der Nacht vom 28. zum 29. in Dubai gelandet und eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen sie vom Flughafen abzuholen. Was ich allerdings nur teilweise geschafft habe, denn auf dem Weg zum Flughafen bin ich mal wieder mitten im Stau gelandet (ja, nachts gegen 23:30… mich wundert hier rein gar nichts mehr!!!!)
Nachdem Miri schon eine halbe Stunde am Flughafen gewartet hat, wurde es dann echt zu bunt und wir haben beschlossen, dass sie ein Taxi zum Millennium Hotel nimmt, ich einen U-Turn mache und sie dann dort treffe. Das hat dann auch geklappt – Gott sei Dank.
Die nächsten Tage waren wirklich schön, da merkt man einfach wofür man so lange gewartet hat! An Sylvester war eigentlich geplant, dass wir auf eine „Bond and his girl“-Party gehen, als wir allerdings dort angekommen sind (natürlich im schwarzen Anzug und die Damen ebenfalls herausgeputzt) haben wir dann irgendwie gemerkt, dass wir das Motto falsch verstanden haben - oder die anderen - oder wie auch immer. Auf alle Fälle war unsere kleine Gruppe etwas overdressed und die ganzen herum springenden Kinder, Mütter und Schotten taten ihr übriges! Die Karaoke-Maschine hat dann den finalen Entscheidungsstoß gegeben und wir haben diese Party verlassen, um im Madinat Jumeirah in der Bar Zar zu feiern. Dort war es dann wirklich gut – nachdem wir ohne Eintritt zu zahlen an der gesamten Schlange vorbeigewunken worden sind – und wir auch einen Teil des Feuerwerks am Burj Al Arab mitbekommen haben. Eins der besseren Sylvester - auf jeden Fall…

Eigentlich könnte ich…

…diesen Eintrag schon wieder mit „in der Zwischenzeit“ beginnen, da mein letzter Eintrag schon wieder fast einen Monat alt ist. Aber ich gelobe Besserung, in den nächsten Monaten ist zumindest schon mal kein Weihnachten oder Sylvester mehr!

Weihnachten habe ich übrigens daheim in Kassel bei meiner Familie verbracht. Das ist irgendwie angenehmer als am 24. Abends in der Wüste vor einem 35cm hohen Plastik-Weihnachtsbaum mit blinkenden Lichtern (ja, natürlich batteriebetrieben!) zu sitzen und „Leise rieselt der Schnee“ vor sich hinzusummen.
Schnee gab es zwar in Deutschland auch nicht, dafür aber Geschenke (fairer Tausch, wie ich finde…) Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei – es waren ja nur sechs Tage. Am 27. habe ich mich dann schon wieder auf nach Dubai gemacht, denn schon am 28. sollte ich Besuch bekommen…

Wednesday, December 13, 2006

In der Zwischenzeit...

ist so einiges passiert - sollte man zumindest meinen, wenn ich mich seit fast zwei Wochen nicht mehr in meinem Blog verewigt habe.
Irgendwie ist auch einiges passiert, alles in allem ist gerade alles etwas wirr! Hat das jetzt einer verstanden? Nein? Gut, dann gehts Euch ja wie mir und wir haben eine gemeinsame Basis...
Aber fangen wir an, womit wir (ich) sicher bin (sind): Ich bin heute morgen aus meinem alten Domizil, den Winchester Apartments, ausgecheckt und werde heute Abend (hoffentlich) die Schluessel fuer mein schniekes 1 Bedroom Apartment in Dubai Marina erhalten. Pluspunkt ist eindeutig, dass ich es von da nur 5 Minuten zur Arbeit habe und garantiert keinen Stau. Zum Strand sind es auch nur 5 Minuten und ich habe Fenster von oben bis unten! Wenn man dazu noch Blick auf den Yachthafen hat, dann werde ich es wohl grad so aushalten koennen. Ach ja, und ich wohne jetzt genau neben der Buddha Bar... ob das so gut ist bleibt allerdings abzuwarten. Ich halte Euch auf dem laufenden...
Nachteil ist eindeutig, dass ich mich wieder daran gewoehnen muss mein Bett selber zu machen, mein Kram selber abzuwaschen und auch noch meine Waesche zusammenlegen. *schnief* das wird nicht einfach!
Soweit zu den Sachen, die sicher sind...

Weniger "sicher" ist zur Zeit das Wetter und der Strassenverkehr in Dubai (nicht, dass der jemals sicher gewesen waere). Es regnet mal wieder - letztes Wochenende (an dem ich aber nicht hier war, dazu vielleicht spaeter mehr) hat es auch schon geregnet. Das ist fuer Dubai super-ungewoehnlich, soviel Regen. Aber leider kannst Du jetzt mit den Locals keine Diskussionen anfangen ueber den Klimawandel und das es doch eine tolle Idee waere mal einen Katalysator ins Auto zu bauen oder keine Jeeps mehr mit 25 Liter + -Verbrauch zu fahren. Denn wenn Klimawandel fuer Dubai mehr Regen bedeutet, sagen die "Super, ich fahr noch mal Vollgas um den Block, damit es noch ein bisschen regnet".
In Dubai erkennt man gute Bausubstanz uebrigens daran, wieviel es reinregnet (Skala: beginnend mit "nur kleine Pfuetzen im Wohnzimmer" bis zum oberen Ende "Tod durch Ertrinken"). Es ist einfach nett anzuschauen, wenn man mitten in der Nacht am Flughafen ankommt und dann neben den Gepaeckbaendern lauter kleine Eimer stehen, in die es von oben reintropft! hihi
Das Dubaianer (ich nenn sie jetzt mal so) nicht Autofahren koennen habe ich bestimmt schon geschrieben (ja, ich weiss. Es gibt jetzt mindestens eine Person, die mir sofort bescheinigen wuerde, dass ich es auch nicht kann! Ich mag Dich auch...). Aber heute morgen gab es in der Rush Hour eine Vollsperrung der Sheikh Zayed Road in meiner Richtung und das ist nicht komisch!!! Aber Jens hatte natuerlich mal wieder mehr Glueck als Verstand (das zieht sich irgendwie wie ein roter Faden durch mein Leben...), ist weil ihm der "normal" Rush Hour Stau zu nervig war, abgefahren, um sein Glueck auf der parallel laufenden Jumeirah Beach Road zu versuchen. Das war natuerlich auf den ersten Blick - entschuldigt meinen Ausdruck - ein Griff ins Klo, aber als ich mich dann entschieden habe ein paar Kilometer wieder auf die Sheikh Zayed zu fahren, sehe ich einen riesen Bus mit abgerissenem Dach auf der Seite liegen, daneben noch ein paar ueberschlagene Autos. Ich bin also direkt die erste Auffahrt nach dem Unfall wieder auf die Sheikh Zayed gekommen. Allerdings war das dann auch der Zeitpunkt, wo einem der Begriff "Glueck" bitter aufstoesst, mindestens 9 Menschen, die diesen Unfall nicht ueberlebt haben!
Dennoch habe ich es nach 2 Stunden auf den Strassen Dubais endlich ins Office geschafft um mich meinem taeglichen Chaos zu widmen. Das ist dann noch etwas weiter weg von meinem momentan bevorzugten, aber nur selten erreichten Zustand: "sicher"!

Denn dieser Merger macht ich wirklich wahnsinnig! Das Ding ist so komplex, dass Du kaum eine Chance hast auch nur den Hauch von Uebersicht zu bekommen. Und ich habe gedacht, die ersten beiden Wochen waere mit 2500 Powerpointfolien (qualifizierte Schaetzung) Chaos gewesen. Na ja, der Berg waechst und gedeiht, ich sage bescheid, wenn die Anzahl fuenfstellig wird... mometen reagieren wir mehr als wir agieren und das sollte sich aendern. Aber andererseits kann ich wohl nicht erwarten, dass sich so ein Kontrukt einfach mit 1 + 1=2 ausdruecken laesst. Naja, ich beiss mich also weiter durch...

Die Menschen, mit denen ich im Integration-Team zusammenarbeite sind wie zu erwarten nicht besonders viele, aber dafuer wirklich "gut" - menschlich wie fachlich. Ich bekomme schon Plaene gemacht, was ich alles in den neun Monaten erreichen/lernen soll, um dann eine spaetere Entscheidung treffen zu koennen, in welcher Richtung sich meine Management-Karriere bewegen soll.

Hallo?? Ich meine klar habe ich Ambitionen einen guten Job zu machen, ich bin auch wirklich dankbar, dass sie die Leute mit mir hinsetzen und so etwas ausarbeiten, aber das hat mich dann doch etwas ueberrascht! Ich wollte eigentlich gern erstmal diesen Job gut machen, bevor ich mir Sorgen um den neuen mache...

Um nochmal zurueck auf die Eimer von vorhin zu kommen (ihr erinnert Euch, die das reinregnende Wasser am Flughafen aufgefangen haben) - der Grund, dass ich am Flughafen war, dass ich das verlaengerte Wochenende in Stockholm mit Arbeit und Freizeit verbracht habe. Ich entkomme dieser Stadt einfach nicht, Widerstand ist zwecklos. Eins war dennoch neu fuer mich: ich bin noch nie kurz vor Weihnachten in STHLM gewesen, was definitiv ein Fehler war (auch wenn ich den Schnee so schmerzlich vermisst habe, selbst in Dubai hat es mehr Schnee gehabt - wenn auch nur "Indoor"). Vielleicht werde ich ja in Zukunft oefter mal in STHLM sein... auch so ein Ding, was momentan sehr unsicher ist. Aber genug davon...

Bald ist Weihnachten und ich vermisse jegliche Weinachtsstimmung. Ausserdem habe ich noch nicht ein Geschenk... Und es regnet in Dubai. Das ist echt mal ein Tag, an dem Mann am liebsten im Bett bleiben sollte... halt... silly me - ich habe ja gar kein Bett mehr!

Friday, December 01, 2006

All the money in the world…

...not an inch of class!
Dieser Bericht heute wird wohl etwas kritischer ausfallen – nur vorab als Warnung. Er ist auch etwas länger, sorry dafür, aber manchmal muss man einfach schreiben und heute war so ein Tag!
Ich plage mich immer noch mit einer Erkältung rum. Aus diesem Grund war ich gestern nachdem wir gemütlich in einem libanesischen Restaurant zu Abend gegessen haben mit den anderen auch nur kurz in der Buddha-Bar. Ja, genau, die eigentliche Buddha-Bar ist ja in Paris, diese hier ist nur ein Ableger. Was sie aber nicht schlechter macht, ok, ein paar Klischees werden dann doch erfüllt – tibetische Gebetsmühlen machen sich einfach gut an der Wand!
Da mich aber meine Halsschmerzen auf die Dauer genervt haben und ich nach einem langen Tag im Büro ziemlich müde war, haben ich mich gegen zwölf auf den Weg nach Hause gemacht während der Rest weiter um die (Hoch-)Häuser gezogen ist. Im Endeffekt war ich dann dankbar, dass ich eine halbe Stunde später im Bett gelegen habe mit der Aussicht am nächsten Morgen nicht aufstehen zu müssen.
Der nächste Morgen hat auch angenehm angefangen – nachdem ich mal wieder um Punkt sechs Uhr morgens von der Müllabfuhr direkt vor meinem Fenster geweckt worden bin (das werde ich täglich, man gewöhnt sich daran – das hoffe ich zumindest) bin ich gleich wieder eingeschlafen und erst durch den Anruf freitags arbeitender Bevölkerung wieder geweckt worden. Es muss dann auch halb elf oder so gewesen sein…
Wenigstens war ich danach wach und wollte den Rest des freien Freitags nutzen, zuerst mit ein wenig Sonne und Pool, später mit einem Mall-Besuch (hauptsächlich wegen dem WLan-Anschluss) und einem Streifzug durch Bur Dubai, das „alte Dubai“.
Das Thema „Sonne und Pool“ hatte sich dann ziemlich schnell mit einem Blick aus dem Fenster erledigt. Mir ist gar nicht in den Sinn gekommen, dass in Dubai nicht die Sonne scheinen könnte, ich habe sogar aufgehört den Wetterbericht zu lesen/hören, weil er eigentlich eh immer das gleiche sagt (genau wie die Staumeldungen „und jetzt alle Staus ab 10km Länge…“). Auf alle Fälle war es dick bewölkt und sehr frisch (20 Grad).
Auf alle Fälle bin ich dann gleich zu Tagesordnungspunkt 2 auf der Agenda übergegangen. Kaum war ich bewaffnet mit meinem Laptop aus dem Hotel draußen, hat es erstmal angefangen zu regnen. Hallo???? Ich dachte, dass passiert hier nur alle hundert Jahre!! Aber das hat das Wetter wohl vergessen… ich werde es bei Gelegenheit daran erinnern. Genau zu dem Zeitpunkt hatte ich allerdings keine Zeit dazu, denn ich bin wie verrückt mit meinem Laptop unter dem Arm auf die Mall zugestürmt, um nicht klatschnass zu werden.
Nach kurzer Zeit hatte ich dann in der anderen Hand noch eine große Tasse heiße Schoki in der Hand (ihr erinnert Euch, es ist ja etwas frisch heute!).
Endlose Mails später habe ich mich dann wieder auf in Richtung Hotel gemacht – ohne einzukaufen. Jetzt mal ehrlich, ich habe hier in Dubai so gut wie noch nichts gekauft, keine Ahnung warum, aber mein Geldbeutel dankt es. Bleibt mehr zum Reisen über…
Nach einem kurzen Abstecher zum Spinneys (Lebensmittel) habe ich mich dann, diesmal mit Fotoapparat statt Laptop aufgemacht eine neue Ecke von Dubai zu entdecken. Natürlich zu Fuß - auch wenn es sich für meinen „Stand“ nicht ziemt, wie mir glaubhaft versichert wurde. Für Expatriates (also so was wie ich) ist jeder Fußweg, der länger als 50 Meter ist Landstreicherei – man fährt überall mit dem Auto hin! Da mir das aber zuwider ist und ich mich gerne per pedes fortbewege, gebe ich da nicht so viel drauf. Im Allgemeinen ist die Klassengesellschaft in Dubai an jeder Ecke sichtbar, wobei sich am unteren Ende vor allem viele Inder und Pakistani befinden. Die meisten Schicksale sind da relativ ähnlich: die ganze Familie daheim in Indien legt alles Geld was sie haben zusammen, nehmen dann noch einen Kredit auf und verkaufen ihre Nieren (entschuldigt bitte, aber das ist reiner Sarkasmus darüber, wie hoch das Leben in Dubai dort angepriesen wird und wie schlecht es vielen dann hier geht. Ich weiß, dass Menschen in manchen Ländern wirklich Organe verkaufen, um irgendwie zu überlegen und es macht mich krank!), damit sie einem aus der Familie den Flug nach Dubai finanzieren können. Dieser muss dann das gesamte Geld (ich weiß nicht genau, wieviel sie verdienen – auf jeden Fall sehr viel weniger als ich!) nach Hause schicken und eine zig-köpfige Familie davon ernähren. Meistens sind das übrigens Menschen, die auf einer der vielen Baustellen in sengender Sonne den ganzen Tag schuften. Gehalten werden sie wie Tiere und wenn ich gehalten sage, dann meine ich es auch! Es gibt außerhalb Container-Siedlungen, in denen 8-10 Menschen in einem Container hausen, wenn sie Glück haben gibt es eine AirCon… Jeden Abend fahren riesige Bus-Kolonnen (mit Gittern vor den Fenstern!!!) die Arbeiter zurück in die Compounds. Ach ja, den Pass behält übrigens der Arbeitgeber ein, damit keiner auf die Idee kommt abzuhauen! Vor einiger Zeit haben mehrere hundert Arbeiter für etwas mehr Lohn oder was auch immer gestreikt. Das Ergebnis war sogar eine geringfügige Lohnerhöhung und die Bekanntmachung, dass alle die weiter streiken ihren Residence-Permit entzogen bekommen und ausgewiesen werden. Schließlich gibt es ja genügend Familien in Indien, die sich ein weiteres Bein ausreißen.
Das geht sogar soweit, dass sich schon einige hier in Dubai vor Autos geworfen haben in der Hoffnung zu sterben. Das ganze passiert hier vor dem Hintergrund des Blutgeldes. Kurz gefasst muss die Familie, die den Tod eines Mitgliedes einer anderen Familie verschuldet, Blutgeld an die betroffene Familie zahlen, als Ausgleich sozusagen. Wobei wir hier wieder bei den Klassen sind – tote Locals sind am teuersten, Expatriates (also so was wie ich, Ihr erinnert Euch…) sind auch noch ziemlich teuer und die vorhin bereits erwähnten Zielgruppen am „günstigsten“ (ich hoffe, Ihr versteht mal wieder meinen Sarkasmus, aber anders kann ich mich damit nicht beschäftigen). Auf alle Fälle hoffen manche, dass die Familie durch den Tod des einzelnen zumindest das Blutgeld bekommt, um davon einige Zeit leben zu können! Wie traurig ist das??? Ach ja, kleiner Tip falls einer von Euch mal nach Dubai kommt: passt auf, dass die Versicherung Eures Mietwagens auch das Blutgeld abdeckt! (Sarkasmus, ich muss es anmerken, sonst bekomme ich bestimmt einen Haufen entsetzte Mails!)
Und ich werde immer wieder fragend angeschaut, wenn ich dem Taxifahrer (meist auch Inder oder Pakistani) ein relativ großes Trinkgeld gebe. Mir tut es so viel weniger weh als es einer ganzen Familie dort helfen kann. Und das ist keine Arroganz von meiner Seite, ich weiß nur nicht, was ich besser machen könnte!
Im Allgemeinen sind die Locals, aber auch viele Europäer sehr arrogant den eben genannten Bevölkerungsgruppen gegenüber. Und ganz ehrlich – im Nachhinein habe ich auch schon das ein oder andere Mal geschluckt über mein Verhalten. Aber ich arbeite an mir, was nicht einfach fällt, denn Du bekommst täglich das Gegenteil vorgelebt.
Jetzt bin ich abgeschweift, aber es ist mir wichtig, nicht nur die Glamour-Seite von Dubai zu zeigen, sondern auch die Brennpunkte.

For every piece of happiness there is also a piece of unhappiness. If you haven’t told both sides, you haven’t told the whole story…

Auf dem Weg zum Dubai Museum, das in einem alten Fort untergebracht ist, musste ich durch einen Teil von Bur Dubai, der genauso in Bombay oder sonst irgendwo in Indien hätte liegen können. Was auffällt ist, dass die Inder und Pakistani etwas mehr „touchy“ als wir Deutschen sind – man sieht immer wieder 2 Männer, die Händchen haltend durch die Strassen gehen (was aber nichts bedeutet, sondern einfach üblich ist). Wenn es irgendwo etwas enger zugeht, hat man schnell mal zwei Hände auf den Hüften und als Europäer staunt man nicht schlecht, wenn man dann einen Inder vor sich sieht, der einfach nur an einem vorbei möchte… na ja, solang mich keiner an die Hand nimmt!
Immerhin bin ich irgendwann am Dubai Museum angekommen (60 Cent Eintritt) und war begeistert. Das Museum ist wirklich gelungen und es zeigt sehr viel über die Geschichte. Und das ist auch der Punkt, wo mich Dubai bis jetzt am meisten enttäuscht: Es gibt so eine faszinierende Geschichte – Oasen, Beduinen, das Leben in der Wüste, Perlentaucher, alte Souks (das sind Märkte), die Astrologie und vieles mehr. Hier in Dubai habe ich immer wieder das Gefühl, dass viele mit ihren eigenen Wurzeln nichts mehr anfangen können, vor ihrer eigenen Geschichte kein Respekt haben. Mit Sicherheit haben die deutschen einen besonderen Bezug zu ihrer Geschichte, aber wenn ich diesen Wahn hier sehe – wir schütten eine Insel auf, wir bauen eine arabische Altstadt, weil Dubai ja keine richtige hat, wir bauen das höchste Gebäude der Welt und das 25te Luxusresort. Mir fehlt da einfach der Bezug zu den Wurzeln, es ist nichts organisch gewachsen, sondern mit Gewalt erzwungen worden.

Auf dem Rückweg habe ich dann einen anderen Weg genommen und bin mitten in einem Viertel gelandet, in dem viele traditionelle Häuser renoviert worden sind. Man erkennt es an den markanten Windtürmen, die jedes Haus damals hatte. Bei den Windtürmen ist es egal aus welcher Richtung der Wind kommt – er fängt die sich bewegende Luft ein und belüftet das Haus.
Nachdem ich um eine weitere Ecke in eine kleine Gasse gebogen bin, stand ich auf einmal in einer riesigen Menschenmenge, überall Inder und Inderinnen mit Blumenkränzen und Räucherwerk um mich und um ein Haar wäre ich in einem Shiva-Tempel gelandet. Ok, das war mir dann doch etwas heikel, obwohl es eine ganz eigene und zugleich faszinierende Stimmung war. Keine Ahnung, ob man da einfach reinmaschieren kann, ich hätte es zu gerne gemacht. Aber vor dem Aspekt, dass ich alleine unterwegs war, habe ich es auf das nächste Mal verschoben.
Ich glaube, ich fange langsam wirklich an, mich hier wohlzufühlen. Bei mir merkt man das immer daran, wenn ich auf einmal das Bedürfnis habe, ebensolche Streifzüge zu unternehmen. Aber ich weiß auch jetzt schon, dass Dubai für das Jahr eine tolle Erfahrung sein wird, mich aber als Stadt zum Leben niemals anziehen wird. Dafür bin ich viel zu sehr Nordmensch, brauche das Grün, klares Wasser, die Weite und momentan vor allem Winter!

Tuesday, November 28, 2006

Long time no read...

Nachdem ich gestern mein Action Item bekommen habe (Danke, Katja! Ich nehme eigentlich keine "Action Items" von Suedhessinnen an, aber Deine charmante Art noetigt mir gehorsam ab), werde ich mal die letzten Tage Revue passieren lassen.
Wobei ich sagen muss, dass es unter der Woche bei mir eher unspektakulaer ist. Wenn ich es dann doch irgendwann mal aus dem Buero ueber die Sheikh Zayed Road nach Hause schaffe (Ich hatte ja berichtet, dass die Zeitspanne zwischen 25 Minuten und 2 Stunden liegt), dann suche ich mir irgendwo was essbares (vozugsweise im Spinneys oder wenn ich was warmes brauche auch im Food Court des Bur Juman.
Danach bin ich dann entweder vor meinem Laptop (nein, ausnahmsweise mal nicht Arbeit, sondern gediegenes DVD-schauen (in Ermangelung von deutschen Fernsehsender, auf die Dauer sind Al Arabia und verrueckte indische Meditationssendungen dann doch nichts fuer mich - der Wahnsinn - 24 Stunden haelt da ein Kerl einen monotonen SingSang. Bis jetzt hatte ich nur noch nicht die Motivation herauszufinden, ob sich das Band irgendwann wiederholt oder ob der Kerl die 24 Stunden am Stueck durchsingt, 24/7.) oder einem Besuch in dem Uralt-Gym bei mir im Hotel (Ich nenn es immernoch so, weil ich jeden Tag mein Bett gemacht bekomme, mir abgewaschen wird und ich meine Einkaufstueten aufs Zimmer gebracht bekomme). Ausnahmsweise gehts dann mal auch unter der Woche in eine Cocktailbar oder so.
Das "Leben" konzentriert sich dann schon eher auf das Wochenende.
Na ja, die letzte Woche war eigentlich recht kurzweilig, vor allem, weil ich schneller wieder in Deutschland war, als ich gedacht haette.
Ich bin naemlich Donnerstag Abend kurzfristig zu Meetings (wichtig!!! ;) ) nach Muenchen geflogen. Muenchen an sich hat sich wenig veraendert, seit ich weg bin (komisch eigentlich, irgendwie haette ich schon gedacht, dass meine Abreise die Welt wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten veraendert...), das Wetter war sogar recht angenehm, besonders fuer jemanden, der gerade aus Dubai kommt und dessen waermste Bekleidung ein Pullover darstellt. Von daher "Danke Muenchen" fuer die milden Temperaturen.
Samstag morgen habe ich mich dann gleich in den Zug nach Kassel gesetzt. Man muss die Zeit ja nutzen, und sie daheim bei der Familie zu verbringen. Wobei das WE daheim eher unspektakulaer war, was mir momentan aber ganz recht ist. Ich war dankbar fuer die Ruhe...
Sonntag Abend bin ich zurueck nach Muenchen, weil ich am Montag und Dienstag weitere Meetings hatte.
Natuerlich konnte ich die Zeit nach Feierabend (ich haette jetzt fast "Dientausscheiden" geschrieben, ich war eindeutig zu lange beim Bund! Das waere was, wenn bei meinem Arbeitgeber auf den Fluren um Punkt vier Uhr einer in Uniform rumrennt und mit seiner Bootsmannspfeife "Dienstausscheiden fuer alle dienst- und wachfreien Soldaten... aehh... Mitarbeiter" pfeift! Nee, nee, gut, dass die Zeit vor bei ist, obwohl das "Arbeitsleben" eindeutig ruhiger war) auch nutzen, um mich mit Kollegen und alten Freunden zu treffen (thanks again for taking me to the airport, Miss Limerick, was great to catch up!!!). Der Montag Abend war dann auch so gut, dass ich an Aspirin Plus C nicht vorbeigekommen bin. Aber wer will das auch, wenn man dafuer einen so schoenen Abend hat?
Dienstag Mittag bin ich dann wieder zurueck nach DXB geflogen, wobei ich mal wieder das Glueck hatte, dass keiner neben mir gesessen hat und ich mich somit etwas ausbreiten konnte. Mit gut 100km/h Rueckenwind war ich dann gleich eine gute halbe Stunde frueher in DXB, was allerdings durch endlos lange Schlangen vor der Passkontrolle wieder aufgefressen worden ist - machmal glaube ich, DXB-Airport hat eine Pipeline nach Indien und Pakistan anstelle von Flugverbindungen.
Nach einem kurzen Abstecher im Duty Free habe ich mir ein Taxi geschnappt, um so schnell wie moeglich mein Bett zu erreichen. Jetzt habe ich uebrigens auch den Trick kapiert, wie man in DXB ohne Stau von A nach B kommet: einfach nachts um halb zwei fahren!
Mit dieser neu hinzugewonnenen Weisheit verabschiede ich mich und sage bis bald!

der jens.